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tl;dr #55 Angela Davis: «Eine Gesellschaft ohne Gefängnisse?» | Mit Vanessa E. Thompson

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Die Schriftstellerin, Aktivistin und Philosophin Angela Davis wurde in den 1970er Jahren zur Ikone der Black-Power-Bewegung. Heute zählt sie zu den wichtigsten Vertreter*innen des Abolitionismus – eine Bewegung, die sich für die Überwindung staatlicher Gewaltinstitutionen einsetzt, wie sie etwa in Form von Gefängnissen oder der Polizei bestehen.

In „Are Prisons obsolete?“ (2003), dt. „Eine Gesellschaft ohne Gefängnisse?“, argumentiert Davis, dass das Gefängnis weder natürlich noch notwendig sei, sondern das Produkt einer rassistischen, klassenbasierten und patriarchalen Gesellschaft. Sie prägt den Begriff des industriellen Gefängniskomplex („Prison Industrial Complex“), um die Komplizenschaft des Gefängniswesens mit dem kapitalistischen Ausbeutungs- und Herrschaftssystem zu beschreiben.

Wie anderen Abolitionist*innen geht es Davis nicht nur um die langfristige Abschaffung von Gefängnissen, sondern um eine radikale Transformation der kapitalistischen Lebensbedingungen, die Armut und Kriminalität systematisch reproduzieren. Ebenso wichtig ist daher der Aufbau von „Caring Communitys“ und Infrastrukturen zur Prävention von Armut, Kriminalität und Gewalt.

Zu Gast in der 55. Folge unseres Theorie-Podcasts ist die Sozialwissenschaftlerin Vanessa E. Thompson, die gemeinsam mit Daniel Loick den Abolitionismus-Reader (Suhrkamp) herausgegeben hat. Sie lehrt an der Queen´s University in Ontario/Kanada.

Kontakt, Kritik, Feedback: theoriepodcast@rosalux.org

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Über diesen Podcast

Der Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Too long, didn’t read – so geht es einigen beim Anblick der Klassiker linker Theorie. Die über zweitausend Seiten langen Gefängnishefte von Antonio Gramsci, die komplizierten Schinken von Marx oder Edward Said – wenn ihr keine Zeit habt, die Bücher alleine durchzuackern oder eine Einführung sucht, dann hört euch den Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung an.

Durch den Podcast führt Alex Demirović. Der Professor für Politikwissenschaft an der Uni Frankfurt ist Vertreter der kritischen Theorie und Kenner sämtlicher linker Standardwerke. In jeder Folge stellt Alex Demirović Schlüsselwerke der linken Theorie vor. Es werden die zentralen Thesen der Werke und ihre heutige Relevanz diskutiert. Die Spannbreite liegt dabei vom klassischen Marxismus, Kritischer Theorie, Feminismus, antikoloniale Theorie, Poststrukturalismus bis hin zu Hegemonietheorie und Existenzialismus.

Prof. Alex Demirović gibt euch in kurzen Vorträgen eine Einführung in die Biografie der Theoretiker*innen und fasst die zentralen Thesen zusammen. Anschließend diskutiert Alex Demirović in jeder Folge mit einem Gast über das Werk und seine Relevanz für aktuelle politische Kämpfe.

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von und mit Alex Demirović

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