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tl;dr #2: Karl Marx: «Bürgerkrieg in Frankreich» mit Alexander Gallas

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Vor 150 Jahren, während des Deutsch-Französischen Krieges, gründete sich die Pariser Kommune, ein revolutionärer Stadtrat, der sozialistische Politik in Paris durchsetzen wollte. Am 28. März 1871 wurde nach Wahlen die Kommune proklamiert. Zwei Monate später, am 28. Mai fielen nach einem blutigen Kampf die letzten Barrikaden, das demokratische Experiment der Kommune wurde durch die blutige Repression von der Zentralregierung niedergeschlagen: Zehntausende Arbeiter*innen wurden getötet, flohen oder wurden verhaftet.

Karl Marx analysiert in seiner Schrift «Bürgerkrieg in Frankreich» dieses Beispiel einer «Diktatur des Proletariats». Die Kommune ist ein Moment der Geschichte unserer Gegenwart und ein Erbe. Denn für die sozialistische Bewegung und die rätedemokratische Diskussion wurde die Kommune eine positive Orientierung. Sie gab der jahrzehntelang erhobenen Forderung nach einer sozialen Republik und dem Projekt einer Erneuerung der Menschheit konkrete Gestalt. Auch wenn Manches von dem, was Marx über die Kommune schreibt, von der historischen Forschung korrigiert wurde, hat seine Analyse dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit auf konkrete Modelle für den Prozess einer friedlichen und von einer breiten Mehrheit getragenen demokratischen Transformation der sozialen Verhältnisse zu lenken.

In Folge 2 von «tl;dr – Too long, didn’t read» skizziert Alex Demirović kurz die Biographie und das politische Wirken von Karl Marx und gibt einen Überblick über die zentralen theoretisch-historischen Thesen der Schrift über die Pariser Kommune. Anschließend diskutiert er mit Marx-Kenner Alexander Gallas darüber, welche Relevanz Marx‘ Analyse auch heute hat.


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Über diesen Podcast

Der Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Too long, didn’t read – so geht es einigen beim Anblick der Klassiker linker Theorie. Die über zweitausend Seiten langen Gefängnishefte von Antonio Gramsci, die komplizierten Schinken von Marx oder Edward Said – wenn ihr keine Zeit habt, die Bücher alleine durchzuackern oder eine Einführung sucht, dann hört euch den Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung an.

Durch den Podcast führt Alex Demirović. Der Professor für Politikwissenschaft an der Uni Frankfurt ist Vertreter der kritischen Theorie und Kenner sämtlicher linker Standardwerke. In jeder Folge stellt Alex Demirović Schlüsselwerke der linken Theorie vor. Es werden die zentralen Thesen der Werke und ihre heutige Relevanz diskutiert. Die Spannbreite liegt dabei vom klassischen Marxismus, Kritischer Theorie, Feminismus, antikoloniale Theorie, Poststrukturalismus bis hin zu Hegemonietheorie und Existenzialismus.

Prof. Alex Demirović gibt euch in kurzen Vorträgen eine Einführung in die Biografie der Theoretiker*innen und fasst die zentralen Thesen zusammen. Anschließend diskutiert Alex Demirović in jeder Folge mit einem Gast über das Werk und seine Relevanz für aktuelle politische Kämpfe.

Kontakt, Kritik, Feedback: theoriepodcast@rosalux.org

von und mit Alex Demirović

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